Der Wasserturm in Cuxhaven beherbergt nach dem Umbau 3 Ferienwohnungen und ein Café.
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Er ist eines der markanten Gebäude von Cuxhaven und viele Bürgerinnen und Bürger sind natürlich am Schicksal des Wasserturmes interessiert. Nun hat der Wasserturm einen neuen Eigentümer, die Familie Caboussat aus der Schweiz.
Messeleiter Alain Caboussat und seine Gattin Mirabelle aus Langnau im Emmental war der schöne Wasserturm sofort ins Auge gefallen. „
Eigentlich waren wir schon in Frankreich unterwegs auf der Suche nach einem kleinen Schlösschen, als wir den Wasserturm im Internet sahen. Auch bei uns war es Liebe auf den ersten Blick. Das ist wirklich ein wunderschönes Gebäude, das Chancen bietet“, sind sich die Caboussats einig. Die ganze Familie kam im November 2017 zur Schlüsselübergabe nach Cuxhaven.
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Café
Herzlich willkommen zu hausgemachtem Kuchen, Torten, Kaffeespezialitäten u.v.m.
Öffnungszeiten:
von 11:30 bis 16:30 Uhr
Montag und Dienstag ist geschlossen
Geschichte des Wasserturms
Der weithin sichtbare Wasserturm verdankt seine Entstehung einer Choleraepidemie 1892 in Hamburg. 10.000 Tote waren zu beklagen. Diese Epedemie erreichte zwar Cuxhaven nicht, warnte aber die Verantwortlichen des Amtes Ritzebüttel. Die Hamburger Bürgerschaft entschloss sich, eine zentrale Wasserversorgung aufzubauen, um die auftretenden Infektionskrankheiten zu vermeiden. Auch das zur Hansestadt gehörende Amt Ritzebüttel sollte dabei berücksichtigt werden.
Die Bewohner des damaligen Cuxhaven benutzten damals für ihren Haushalt Oberflächenwasser oder Brunnenwasser aus öffentlichen Brunnen, z.B. in der Heinrichstraße oder der Hardewiek. Aber auch per Pferdewagen wurde Wasser aus einer Quelle in Brockeswalde in Ritzebüttel und Cuxhaven verkauft.
Ein zweites Argument für den Turm mit integriertem Speicher war der zunehmende Schiffsverkehr, hier vor allem am neu erbauten Neuen Hafen, der für die Trinkwasserbetankung der Schiffe kurzfristig große Mengen abverlangte.
Am 13. Mai 1896 beschloss die Hamburger Bürgerschaft die Einrichtung eines geschlossenen Leitungsnetzes, durch das die Gemeinden Cuxhaven und Döse in Zukunft mit sauberem Trinkwasser versorgt werden sollten. Dieses schloss den Bau eines Wasserturmes mit ein, der zur Druckerzeugung und als Reservoir benötigt wurde. Sehr schnell stand fest, das gute Trinkwasser im Bereich der Drangst zu nutzen.
Strittig war die Frage, wer Betreiber der geplanten Wasserversorgung werden sollte. Während der Cuxhavener Gemeindevorstand die Stadt Hamburg als Betreiber wünschte, vertraten die Ingenieure die Auffassung, einen Privatmann dafür zu gewinnen.
Schließlich erhielt ein Berliner, von dem bereits ein Angebot vorlag, den Zuschlag zur Erstellung und zum Betreiben des Turmes sowie des Wasserwerkes. 410.000 Mark wollte der Ingenieur Hoffmann investieren. Der Vertrag für die nun doch privat betriebene Wasserversorgung wurde über 25 Jahre abgeschlossen.
Rund zwei Jahre später, am 6. Juli 1897, konnten die damals rund 6.000 Bürger Cuxhavens die feierliche Enthüllung des Turmes mit seiner goldenen Kugel erleben. Trotzdem gab es im Stadtgebiet weiterhin öffentliche Brunnen für die Trinkwasserversorgung, weil das Netz erst nach und nach erschlossen wurde. Vom Bau profitierte auch die Schifffahrt, die einen Anschluss direkt in den Hafen erhielt.
Im Jahre 1912 ging die vom Berliner Ingenieur Hoffmann betriebene Wasserversorgung in Cuxhaven an die Stadt Hamburg über. Als das Groß-Hamburg-Gesetz 1937 in Kraft trat, wurde die Stadt Cuxhaven zuständig. Der mächtige und weithin sichtbare Turm hatte die Aufgabe, Wasser zu speichern und den konstanten Druck zu garantieren. Für Gebäude im Cuxhavener Stadtgebiet, deren Wasseranschlüsse über 30 Meter hoch sind, wurden vor Ort zusätzliche Druckerhöhungsanlagen installiert.
In dem unter Denkmalschutz gestellten Turm befinden sich vier wirklich runde Wohnungen – wohl die einzigen in Cuxhaven. Sie wurden von Betriebsangehörigen des Versorgungsunternehmens bewohnt. Bis auf eine Dach- und Fensterrenovierung sowie die Imprägnierung der Außenmauer steht der Turm seit seiner Einweihung unverändert am Schleusenpriel.
(Quelle: Geschichte des Wasserturms Cuxhaven)